tag:blogger.com,1999:blog-2871486889059301976.post9049903937186373045..comments2024-03-10T10:36:24.084+01:00Comments on Whoknows Presents: Ode an eine lächerliche Existenz: Von der Radikalisierung des „Melville-Touch“Manfred Polakhttp://www.blogger.com/profile/17206110326834237814noreply@blogger.comBlogger2125tag:blogger.com,1999:blog-2871486889059301976.post-59806660801708067852013-01-30T13:25:16.940+01:002013-01-30T13:25:16.940+01:00Was den Übergangs-Charakter betrifft, so ist diese...Was den Übergangs-Charakter betrifft, so ist dieser natürlich genauso schwer auszudrücken wie die Frage zu beantworten ist, was eigentlich die Essenz Melvilles ist. Ich habe es zumindest annäherungsweise versucht. Die stickige, klaustrophobische Parallelwelt gab es natürlich schon in Ansätzen in LE DOULOS: doch hier sieht man immer wieder subtile Anspielungen auf den Algerien-Krieg – in Schlagzeilen von Zeitungen, die die Figuren lesen... in Form von Graffiti auf Mauern... Das suggeriert zumindest die Existenz einer „realen“ Welt außerhalb von Melvilles Fantasieuniversum, auch wenn klar ist, dass die Figuren nichts mit dieser zu tun haben. Solcherlei Hinweise sind in LE DEUXIÈME SOUFFLE und in den nachfolgenden Filmen quasi nicht mehr vorhanden. L‘ARMÉE DES OMBRES scheint dem mit seiner zeitgeschichtlichen Einbettung zu widersprechen. Aber gerade in diesem Film ist die Loskoppelung von „Gesellschaft“ sehr forciert (und hat sogar eine wohl damals sehr unbequeme geschichtspolitische Implikation – die Résistance nicht als kollektives Aufbäumen, sondern als konspiratives Treiben einer kleinen Minderheit): Résistance nicht als sozial-politischer, sondern ein moralischer Akt – inklusive den suizidalen und selbstzerstörerischen Tendenzen... nun ja, ich schweife hier wieder ab.<br />Die Szene der Ermordung der gewissen Person auf dem Autorücksitz (es gibt eigentlich ja zwei dieser Szenen, die im Film symmetrisch angeordnet sind: relativ weit am Anfang und kurz vor Schluss) ist in der Tat in ihrer Schlichtheit und Schnörkellosigkeit beeindruckend und auch schockierend.<br />Zum Video: Bemerkenswert ist Melvilles Meinung, wonach LE DOULOS (implizit klar, dass er den meint) nur ein „kleiner Aufwärmfilm“ gewesen sei. Und: der Typ ist einfach klasse – ich könnte ihm stundenlang zusehen und zuhören, auch ohne Hut.davidhttps://www.blogger.com/profile/05216903623429610256noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2871486889059301976.post-40161664043736485932013-01-29T00:54:24.699+01:002013-01-29T00:54:24.699+01:00Mir war bisher nicht so bewusst, dass das ein Über...Mir war bisher nicht so bewusst, dass das ein Übergangsfilm ist. Vielleicht, weil es ja inhaltliche Überschneidungen mit LE DOULOS gibt (vermeintlicher und echter Verrat in Gangsterkreisen). Aber wenn ich es mir jetzt so überlege, dann stimmt das schon. Ich hab ihn zuletzt 2009 auf arte gesehen, da brauche ich zum Glück nicht gleich eine DVD. Ich erinnere mich auch noch gut an eine Melville-Retrospektive in der ARD, das war wohl noch in den 80er Jahren. Da liefen sogar die weniger bekannten Werke wie LES ENFANTS TERRIBLES, BOB LE FLAMBEUR und LÉON MORIN, PRÊTRE. Für die kann man jetzt zu einer englischen Melville-Box greifen.<br /><br />Einige Szenen in LE DEUXIÈME SOUFFLE fand ich wirklich frappierend, etwa, wie Du-weißt-schon-wer im fahrenden Auto auf dem Rücksitz erschossen wird, und natürlich die ganze Überfall-Sequenz.<br /><br />Einen kleinen Interview-Appetitanreger (mit engl. Untertiteln) gibt es auch <a href="http://www.youtube.com/watch?v=TAVFRjyxs9w" rel="nofollow">hier</a>, mit Melville (natürlich mit Sonnenbrille :), Ventura und Meurisse.Manfred Polakhttps://www.blogger.com/profile/17206110326834237814noreply@blogger.com