tag:blogger.com,1999:blog-2871486889059301976.post8483933083883280217..comments2024-03-10T10:36:24.084+01:00Comments on Whoknows Presents: Ein Franzose in New YorkManfred Polakhttp://www.blogger.com/profile/17206110326834237814noreply@blogger.comBlogger4125tag:blogger.com,1999:blog-2871486889059301976.post-55492784515647016502017-03-14T16:56:10.609+01:002017-03-14T16:56:10.609+01:00Stimmt... ich hatte nicht bedacht, dass 1. ausländ...Stimmt... ich hatte nicht bedacht, dass 1. ausländische Filme in unabhängigen Kinos frei vom MPAA-Siegel gezeigt werden konnten (wogegen dann natürlich ein Obszönitätsprozess angestrengt werden konnte) und 2. die MPAA seit dem Paramount Decree von 1948 beim Filmvertrieb ihren monopolistischen Einfluss (und dadurch der Production Code seine bis dato weitreichende Geltungsbreite) verloren hatte. Wie dem auch sei: wie die „heiklen“ Szenen des Films in den späten 1950er, frühen 1960er Jahren von amerikanischen Zuschauern, Tugendwächtern und Justizbeamten aufgenommen worden wäre, bleibt Spekulation.<br />BLAST OF SILENCE habe ich übrigens kürzlich nachgeholt. Von einigen interessanten Momenten abgesehen hat er mich schwer enttäuscht. Besonders der Off-Kommentator, der immer weiter und weiter brabbelte und einfach nicht schweigen wollte, ging mir rasch auf die Nerven (in der Penetranz erinnerte mich das etwas an Malick seit seinem „Comeback“ – minus den haarsträubenden christlichen Erbauungs- und Kasteiungs-Predigerton). Für mich wirkte das so, als hätte Baron weder den Bildern noch der Fantasie bzw. Intelligenz seiner Zuschauer vertraut.davidhttps://www.blogger.com/profile/05216903623429610256noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2871486889059301976.post-82033305720152260122017-03-13T22:07:38.736+01:002017-03-13T22:07:38.736+01:00So, gesehen und für grandios befunden. Wirklich to...So, gesehen und für grandios befunden. Wirklich tolle New-York-Bilder, vom UN-Gebäude mit den drei spielenden Kindern davor bis zum fast antonioniesken Schluss.<br /><br />Lustigerweise beginnt der Film auf der US-Blu-ray nicht mit dem Label von Columbia, sondern mit einem von Gaumont. Verkehrte Welt: Auf einem französischen Heimmedium ein amerikanisches Label, und auf einem amerikanischen Heimmedium ein französisches Label. Aber laut IMDb hatte Columbia 1959 den Vertrieb in Frankreich, wie Du ja geschrieben hast, während Gaumont die Rechte wohl erst 1990 übernommen hat.<br /><br />Interessant ist die Frage, warum der Film in den USA nicht lief, und was passiert wäre, wenn er es doch getan hätte. Der Production Code war ja eine Selbstverpflichtung der Hollywoodstudios, hatte also für ausländische Filme keine Bedeutung. Aber natürlich gab es daneben noch die einzelstaatlichen und kommunalen Zensurgesetze, die - von Staat zu Staat und von Ort zu Ort verschieden - Filme verboten, wegen "Obszönität" oder sonstwas. Da ist der <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Jacobellis_v._Ohio" rel="nofollow">Prozess um Louis Malles LES AMANTS</a> von Interesse, der in die amerikanische Justizgeschichte und in den Zitatenschatz (<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/I_know_it_when_I_see_it" rel="nofollow">"But I know it when I see it [pornography] ...")</a> eingegangen ist. Ein ähnlicher Prozess hätte sich auch um DEUX HOMMES DANS MANHATTAN entwickeln können, wenn sich ein Verleih oder auch einzelne Kinobetreiber (wie der tapfere Herr Jacobellis) getraut hätten, ihn zu zeigen.Manfred Polakhttps://www.blogger.com/profile/17206110326834237814noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2871486889059301976.post-11501236989365134272017-02-28T18:21:15.164+01:002017-02-28T18:21:15.164+01:00Ich wünsche schon mal im Voraus viel Spaß mit dem ...Ich wünsche schon mal im Voraus viel Spaß mit dem Film. Ich selbst kenne wiederum BOB LE FLAMBEUR noch nicht (ebenso wenig die früheren Melvilles). Von L‘AÎNÉ DES FERCHAUX ist mir wenig im Gedächtnis geblieben, den müsste ich auffrischen, aber da habe ich nur diese grausige SZ-DVD im falschen und nicht-anamorphen Bildformat. Der Film ist auch der Grund, weshalb ich keine Aussage à la „DEUX HOMMES DANS MANHATTAN war Melvilles einziger in den USA gedrehter Film“ tätigen wollte. Da sind einige US-Orte als Drehorte angegeben.<br />Zu den Eskapaden des DSK gibt es mit Abel Ferraras tollem WELCOME TO NEW YORK schon den passenden Film. Als New-York-Film sticht er allerdings nicht besonders hervor, weil es eher ein Psychogramm eines Sex- und Machtbesessenen ist als eine Reise durch die Stadt (und außerdem fast komplett in „unpersönlichen“, „kalten“ Innenräumen spielt).<br />BLAST OF SILENCE empfiehlst du mir nun bereits zum zweiten Mal. Spätestens bis zur nächsten Empfehlung sollte ich ihn dann wirklich mal gesehen haben :-Ddavidhttps://www.blogger.com/profile/05216903623429610256noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2871486889059301976.post-4273958755257429372017-02-27T23:11:24.734+01:002017-02-27T23:11:24.734+01:00Da hast Du wieder mal gleichzeitig eine Bildungslü...Da hast Du wieder mal gleichzeitig eine Bildungslücke bei mir geschlossen und mich zu einem Spontankauf gezwungen (die amerikanische Blu-ray ist schon bestellt). Ich kannte schon alle Melville-Filme ab BOB LE FLAMBEUR - außer diesem, von dem ich noch nicht mal wusste, um was es darin geht.<br /><br />Dass mich solche New-York-Bilder faszinieren, hab ich ja neulich schon geschrieben. Natürlich stellten sich beim Lesen wieder allerlei Assoziationen ein, "außerfilmische" (wie Barschel in der Badewanne und die Eskapaden des Herrn Strauss-Kahn) und filmische. Neben dem "kleinen" hat Melville ja noch das "große" amerikanische Roadmovie DIE MILLIONEN EINES GEHETZTEN gedreht. Aber da wurde wohl auch ein Teil der Außenaufnahmen in Frankreich gedreht. Schöne Schwarzweißbilder vom weihnachtlich beleuchteten nächtlichen New York gibt es auch in BLAST OF SILENCE - auch ein Film, den ein nach Amerika emigrierter Melville hätte drehen können. Aber bevor ich noch weiter schwadroniere, warte ich jetzt mal gespannt auf die Blu-ray.Manfred Polakhttps://www.blogger.com/profile/17206110326834237814noreply@blogger.com