tag:blogger.com,1999:blog-2871486889059301976.post9219052090901268312..comments2024-03-10T10:36:24.084+01:00Comments on Whoknows Presents: BOUDU: Flaches Wasser und deep focusManfred Polakhttp://www.blogger.com/profile/17206110326834237814noreply@blogger.comBlogger5125tag:blogger.com,1999:blog-2871486889059301976.post-44761804186565431032013-03-18T23:38:54.696+01:002013-03-18T23:38:54.696+01:00Gute Idee! In ON PURGE BÉBÉ geht es übrigens um so...Gute Idee! In ON PURGE BÉBÉ geht es übrigens um so wichtige Dinge wie Nachttöpfe, Verstopfung und Abführmittel (was sich nicht Renoir ausgedacht hat, sondern in dem Stück von Georges Feydeau steckt, das hier verfilmt wurde), und es ist einer der ersten Filme überhaupt, in dem eine Klospülung zu hören ist (was Renoir "zum Rang eines bedeutenden Mannes" verhalf, wie er selbstironisch in seiner Autobiographie schrieb). Wenn Du schon dabei bist, solltest Du <a href="http://whoknowspresents.blogspot.de/2011/10/latalante-wie-man-einen-film-versenkt.html" rel="nofollow">L'ATALANTE</a> nicht auslassen, in dem Michel Simon noch einen draufsetzt.<br /><br />Mit Renoir wird es hier bald weitergehen, aber vorher ist David dran.Manfred Polakhttps://www.blogger.com/profile/17206110326834237814noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2871486889059301976.post-70340582481928814152013-03-18T15:16:43.666+01:002013-03-18T15:16:43.666+01:00Habe ihn auch vor kurzem auf Du-Röhre gesehen und ...Habe ihn auch vor kurzem auf Du-Röhre gesehen und bin begeistert, wie viel Können in diesem Frühwerk von Renoir steckt. Simon ist tatsächlich grandios, weshalb ich bald noch Jagd auf seine anderen drei Filme mit Renoir machen werde. Hoffe, die Kreuzfahrt durchs renoirsche Schaffen geht bald wieder weiter. :-)Eulehttps://www.blogger.com/profile/07589037997518241587noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2871486889059301976.post-5849686851321336942013-01-03T17:11:56.107+01:002013-01-03T17:11:56.107+01:00Zitat: @david "Was tun, wenn bei der Du-Röhre...Zitat: @david "Was tun, wenn bei der Du-Röhre ganze Filme in akzeptabler bis exzellenter Bildqualität gezeigt werden? Verschämt wegklicken?"<br /><br />einfach mal deine Top100 linkliste dazu uploaden & das Scherflein teilen?;)<br /><br />so long @Wikileaks,,,@Telefonjoker & @Raphael die davon gerne partizipieren würden ;) <br /><br />DramaQueen @Raphaelhttp://www.scribd.com/doc/112917359/BrunoVogelin-RIP-28-10-2012noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2871486889059301976.post-89138128099946406672012-12-20T19:06:17.960+01:002012-12-20T19:06:17.960+01:00Freut mich, dass er Dir so gut gefällt!
Zur Zensu...Freut mich, dass er Dir so gut gefällt!<br /><br />Zur Zensur in Frankreich fehlt mir der Gesamtüberblick, da kenne ich nur ein paar isolierte Details. Eine Selbstzensur gab es meines Wissens nicht, weil die Voraussetzungen dafür fehlten. Der Production Code wurde ja eingeführt, um eine drohende bundesstaatliche Zensur zu verhindern, und das mit Erfolg. Gesetzliche Filmzensur gab es in den USA immer nur auf einzelstaatlicher und kommunaler Ebene. Im viel zentralistischeren Frankreich gab es dagegen die zentrale Zensur, und die Studios konnten dem wohl nichts entgegensetzen. Selbst große Studios wie Pathé und Gaumont waren wirtschaftlich nicht sehr stark, weil es an der vertikalen Integration (Produktion, Verleih und Vorführung in einer Hand) mangelte, und eine durchsetzungsfähige Gemeinschaftsorganisation wie die MPPDA (bzw. später MPAA) gab es auch nicht.<br /><br />Einige spektakuläre Zensurfälle: LA PASSION DE JEANNE D'ARC wurde heftig geschnitten, vor allem auf Druck der kath. Kirche. Das war auch der Grund dafür, dass er seine Premiere in Kopenhagen hatte und in Paris erst Monate später anlief. Jean Vigos ZÉRO DE CONDUITE wurde aufgrund seines anarchistischen Angriffs auf die Stützen der Gesellschaft komplett verboten und erst nach dem Zweiten Weltkrieg freigegeben (siehe meinen Artikel über L'ATALANTE). Und LA VIE EST À NOUS, den einige Mitarbeiter Renoirs mit ihm selbst als "Oberregisseur" drehten, wurde von der Zensur ebenfalls verboten. Deshalb lief er nicht in den Kinos, aber bei Wahlkampfveranstaltungen der Kommunistischen Partei (für die er gedreht wurde) wurde er gezeigt. Im Kino war er erst irgendwann in den 60er Jahren zu sehen.<br /><br />Das waren lauter Eingriffe aus politischen Gründen, bzw. im ersten Fall auch wegen "Blasphemie". Wie es die Zensur mit der "Moral" (auf sexuellem Gebiet) hielt, weiß ich nicht genau, aber das Klima war sicher viel liberaler als in den USA. So konnte Carné in DRÔLE DE DRAME 1937 das nackte Hinterteil von Jean-Louis Barrault zeigen.<br /><br />Ob es in den 30er Jahren eine Bewegung in die eine oder andere Richtung gab, weiß ich nicht. Falls es das gab, lag es kaum am Vorbild USA, sondern an den politischen Wechselfällen in Frankreich. Mitte der 30er Jahre gab es ja die linke Volksfront-Regierung (auf die ich im Zusammenhang mit Renoir noch komme), davor und danach rechte Regierungen.Manfred Polakhttps://www.blogger.com/profile/17206110326834237814noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2871486889059301976.post-62889624063897768482012-12-19T15:42:53.992+01:002012-12-19T15:42:53.992+01:00(Was tun, wenn bei der Du-Röhre ganze Filme in akz...(Was tun, wenn bei der Du-Röhre ganze Filme in akzeptabler bis exzellenter Bildqualität gezeigt werden? Verschämt wegklicken? Oder die Gelegenheit nutzen, in dem Wissen, dass der schon seit langer Zeit tote Regisseur sich im Cineasten-Himmel bestimmt freut, wenn jemand sich sein Werk anschaut und dass man sich früher oder später ja die DVD sowieso noch kauft?)<br />Blitzschnell konnte ich also die Sichtung von BOUDU nachholen und katapultierte ihn damit sogleich zu meinem provisorischen Lieblings-Renoir (eine konzentrierte Neusichtung von ILLUSION und RÈGLE steht noch bevor): was für eine herrliche, kleine, amüsante und extrem kurzweilige Perle von einem Film. Zwischen komischem Drehbuch, exaltierter Schauspielleistung und eleganter Kameraarbeit sorgt immer mindestens ein Element für großes Sehvergnügen.<br />Zu letzterem: Hier ist sie also wieder, unsere gute Freundin „deep focus photography“. Mittlerweile bin ich überzeugt, dass die Schärfentiefe wohl irgendwann zwischendurch im Bewusstsein von Kritikern und Zuschauern (jedoch nicht in der Realität der Kinoproduktion!!!) wie durch Zauber verloren gegangen sein muss, um später so „überraschend wieder entdeckt“ zu werden. Vor kurzem sah ich Lubitschs Filme ICH MÖCHTE KEIN MANN SEIN und DIE AUSTERNPRINZESSIN von 1918 (!) respektive 1919 (!): vergnügt und ungezügelt hetzen die Figuren durch das ganze Bild, und eben nicht nur im Links-Rechts-Modus, sondern eben auch in die Tiefe und bleiben dabei immer gestochen scharf. Aus deinem längeren Thompson-Bordwell-Zitat bei meiner Faust-Besprechung lässt sich scheinbar schließen, dass es sich bei der Nutzung oder Nicht-Nutzung von deep focus gewissermaßen um ein US-Europa-Gefälle handelt. Aber gerade auch bei Keaton und Chaplin sieht man manche Szene mit gleichermaßen scharfen Vorder- und Hintergründen. Seit den 1910er geht es ja im Grunde immer wieder um dasselbe: Komplexe Handlungen in einem komplexen Raum ohne Montage darzustellen. Oder aber Gruppierungen bzw. Isolation von Personen im räumlichen Kontext aufzuzeigen. Eventuell auch mit mehr mehreren Ebenen... Jedenfalls sollten vielleicht moderne Action-Regisseure wie... Christopher Nolan und... Len Wiseman... vielleicht öfter mal in ein Renoir-Film reingucken.<br />Michel Simon kannte ich bislang nur aus seinen erheblich späteren Werken (ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAGE, THE TRAIN und LE VIEIL HOMME ET L‘ENFANT). Und indirekt auch über Jean-Paul Belmondos Hommage in LE PROFESSIONNEL, in dem er sich kurz als Clochard im Stile Boudus verkleidet.<br />„Während auf der Straße Marschmusik gespielt wird, bläst Boudu Madame den Marsch - und danach ist sie wie verwandelt.“ ;-D BOUDU enthält ja so einige Frivolitäten, die wohl André Bazin dazu verleitet haben, ihn als „film magnifiquement obscène“ zu loben. Gab es eigentlich im Laufe der 1930er Jahre eine Verhärtung der Film-(Selbst-)Zensur in Frankreich, also einen ähnlichen Trend wie in den USA?<br />(mit sehr viel Glück kommt meine heutige Frankreich-DVD-Bestellung des Films vor Weihnachten an. So oder so: bald kann ich BOUDU in einer sich gänzlich in meinem Besitz und Eigentum befindlichen DVD-Version erneut schauen!)davidhttps://www.blogger.com/profile/05216903623429610256noreply@blogger.com